ein komplexes facettenreiches Persönlichkeitsmerkmal
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Disclaimer: Aktuelle Forschungslage und Labeling
Der Begriff der Hochsensibilität wurde von der amerikanischen Psychologin Elaine Aron geprägt. Sie begann aufgrund ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur das Thema in den 1990er Jahren zu erforschen und schrieb den Klassiker ,,Sind Sie hochsensibel?“. Der englische Originaltitel lautet ,,The Highly Sensitive Person“, aus dem die Abkürzung HSP (deutsch auch: hochsensible Person(en)) entspringt.
Da die Forschungslage, im Vergleich zu anderen Themen, bei Hochsensibilität immer noch vergleichsweise dünn ist, variieren die Autoren, Coaches und Therapeuten mit ihren Erklärungen des Persönlichkeitsmerkmals immer wieder. Jeder bezieht seine eigenen Erfahrungen, sowie unterschiedliche Quellen der Recherche mit ein und so ergeben sich immer wieder gewisse Abweichungen. Das nur vorneweg, da ich selbst weiß, wie undurchsichtig und verwirrend das sein kann^^
Solange die Ergebnisse überwiegend gleichbleiben, ist es meiner Meinung nach relativ egal, welchen Ansatz man sich nun selbst zu Rate zieht. Solange er Hand- und Fuß hat und dabei hilft, die eigene Person oder das Umfeld hiermit besser zu verstehen, hat man gewonnen! Und dieser Gewinn überwiegt die Eventualität der menschlichen Fehlerquote in den letzten Details. Das gute alte Pareto Prinzip - 80/20 - gebe ich auch hier gerne mit an die Hand. Denn letztendlich kommt es nicht auf das Label drauf an, sondern wie wir es für uns nutzen und was wir daraus machen 😉
Eine von Forschern betriebene Website, bei der man die aktuell neuesten Ergebnisse der Forschung zum Thema Hochsensibilität findet, ist folgende:
Was ist Hochsensibilität?
= erhöhte Reizwahrnehmungs- und Verarbeitungssensitivität
= mehr von Allem
Wichtig vorneweg:
Es handelt sich bei Hochsensibilität nicht um eine diagnostische Kategorie oder eine neurologische Erkrankung, sondern eher um eine individuelle Variation in der Art und Weise, wie das Nervensystem auf Reize reagiert.
Um es einfach darzustellen: HSPs haben eine niedrigere Wahrnehmungsschwelle und registrieren selbst subtile Feinheiten und kleinste Details in ihrer Umgebung.
Dadurch dass MEHR wahrgenommen wird, haben sie auch MEHR zu verarbeiten.
Welche Sinneskombi hierbei eine vorrangige Rolle spielt, ist individuell.
Denn wir Menschen sind alle bunt verschieden und einzigartig, ebenso wir Hochsensiblen!
Was man aber allgemeingültig sagen kann: Alle Menschen, die MEHR zu verarbeiten haben, neigen auch schneller zu Reizüberflutung und haben eine höhere Stressanfälligkeit. Gewisse innere Beschleuniger, wie Perfektionismus, Harmoniebedürftigkeit, hoher innerer Anspruch, etc. (welche überdurchschnittlich häufig bei Hochsensiblen vorkommen) befeuern dies noch.
Somit ist für Hochsensible eine gesunde Selbstfürsorge, aufrichtige Selbstannahme, Hintergrundwissen zu sich und dem Umgang mit eigenen Triggern-/ Themen, sowie ein gutes Stressmanagement und regelmäßige Pausenzeiten so enorm wichtig!
Da, wie schon oben erwähnt, viele Beschreibungsversuche zu Hochsensibilität existieren, manche davon passender, andere unvollständiger und die Forschung in den kommenden Jahren hoffentlich weiter kommt– möchte ich dir hier gerne einen bisher gängigen Beschreibungsversuch der Begründerin Elaine Aron mitgeben:
Elaine Aron hat vier Hauptbereiche herauskristallisiert, die die Erfahrungen hochsensibler Personen charakterisieren. Diese Bereiche sind unter dem Akronym „DOES“ zusammengefasst (2012)
D – Depth of Processing (Tiefgehende Verarbeitung):
= Informationen und Eindrücke werden gründlich und detaillierter verarbeitet
= tiefe Reflexion und komplexes, vernetztes Denken / verzweigte Gedankenwelt
= reiches und vielschichtiges Innenleben
O – Overstimulation (Übererregbarkeit):
= einen- oder mehrere Sinnenkanäle ausgeprägter (sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen)
= mehr wahrzunehmen, bedeutet auch mehr zu verarbeiten (Gefahr der Reizüberflutung)
= äußere Reize können schneller überfordern (laute chaotische Orte, intensive soziale Interaktion)
E – Emotional Reactivity and Empathy (Emotionale Reaktivität und Empathie):
= intensiveres emotionales Erleben und starke emotionale Reaktivität (auf Ereignisse, Musik, Natur)
= große Empathie und Mitfühlen mit Anderen (Mitmenschen, Tiere, Pflanzen)
= starke Beeinflussung von den Emotionen Anderer (Abgrenzungsthematik, was ist deins, was meins?)
S – Sensitivity to Subtle Stimuli (Sensibilität für subtile Reize):
= bemerken subtile Details und Veränderungen in ihrer Umgebung = sensorischen Details (feine Geräusche, Gerüche, Licht), sowie emotional soziale Details (Nuancen in der Körperhaltung, Kommunikation)
= gute Intuition und „Lügendetektoren“
= erfassen komplexer Situationen
Bin ich hochsensibel?
Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern ein, überwiegend erblich bedingter Wesenszug. Trotz ihrem erheblichen genetisch bedingtem Anteil, wird sie, laut aktuellen Kenntnisständen, aber auch zum Teil von Umweltfaktoren und individuellen Erfahrungen beeinflusst.
Da sie keine Krankheit ist, kann sie auch nicht beim Arzt diagnostiziert werden und ist auch nicht als Diagnose im DSM (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen) oder der ICD (Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) verankert.
Somit existiert derzeit noch kein erprobtes und sicheres Messverfahren.
Mit Hilfe von Hirnscans konnten zwar bereits Hinweise auf neuronale Unterschiede in Bezug auf die Reaktion von sensorischen Reizen (und somit eine stärkere Aktivierung des Belohnungs- und Empathie Netzwerks), eine stärkere Aktivierung des Ruhenetzwerks (welches mit introspektivem Denken und Selbstreflexion verbunden ist), sowie eine erhöhte Aktivität im präfrontalen Neokortex (der an der Verarbeitung von Gefühlen, Selbstbewusstsein und Wahrnehmung von sozialen Reizen beteiligt ist) bei Hochsensiblen im Vergleich zu Normalsensiblen Menschen festgestellt werden, diese sind jedoch nicht spezifisch genug, um Hochsensibilität in einem Hirnscan eindeutig nachzuweisen.
Es gibt aber Selbsttests im Internet, mit deren Hilfe man ein Gefühl dafür bekommen kann, ob man sich dort selbst wiederfindet. Fragebögen und Bewertungsskalen sind bereits eine gültige und validierte Methode zur Messung der Sensibilität. Um eine zuverlässigere, präzisere und vor allem objektivere Messung vornehmen zu können, bedarf es jedoch noch mehr Forschung zu erweiternden Messverfahren in der Zukunft.
Ich verlinke dir hier einen Hochsensibilitäts-Test, der von Elaine Aron ausgearbeitet wurde und welcher heute in der Psychologie zur empirischen Erfassung der Hochsensibilität Verwendung findet. Spätere Forschung konnte die Validität des Testverfahrens bestätigen. Ebenso findest du dort einen Test, mit dessen Hilfe du dein Kind einschätzen kannst. Andere im Netz zu findende Tests sind mit Sicherheit nicht weniger schlecht, jedoch vielleicht nicht unbedingt validiert.
Ergänzend können Coaches und Berater*innen für Hochsensibilität eine unterstützende Einschätzung geben und mit dir gemeinsam die Testfragen evaluieren.
Und was mache ich mit dem Stempel?
Viele sprechen gerne, ich zähle mich hier dazu, von einem Persönlichkeitsmerkmal.
Streng genommen umfasst eine Persönlichkeit nach dem Verständnis in der Psychologie aber auch erlernte Anteile (die “Big Five” gelten hier international als universelles Standardmodell in der Persönlichkeitspsychologie). Jedoch gibt es auch hier kritische Stimmen, welche bezweifeln, dass dieses in der Lage ist, individuelle Persönlichkeiten adäquat zu beschreiben, da selbst hier tiefgreifende Erklärungswerte fehlen würden. Ihm zufolge existieren fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit und jeder Mensch lässt sich auf den 5 Skalen einordnen:
Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
Extraversion (Geselligkeit; Extravertiertheit),
Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).)
Daher ist die Hochsensibilität wohl eher ein Wesenszug. Aber nun mal den Kleinkram beiseite und zu den WIRKLICH wichtigen Dingen:
Hier der Impuls von einer die schon zig Persönlichkeitstests durchgemacht und in einigen auch brauchbare Ansätze gefunden hat, jedoch nie 100% konform mit ging: Kein Test, keine Beschreibung kann, meiner Meinung nach, die wunderbare Komplexität und Vielfalt des Individuums abbilden. Da wir alle sind eine individuelle Mischung aus Genetik, Erworbenem, Erlerntem, Prägungen und sozialkulturell bedingten Faktoren. Daher sind solche Tests, zu dem ich auch den für Hochsensibilität zähle, zwar wunderbare Leitplanken, Unterstützer, Augenöffner und Fokuslenker, jedoch nie unumstößliche Wahrheiten und das einzigwahre Label, welches wir uns ungeprüft dauerhaft auf die Stirn kleben (lassen) sollten!
All die Schlagworte sind super um hilfreiches Lesematerial, Gruppen an Verbündeten, Selbstverständnis, sowie Unterstützung in diesem Bereich zu finden! Meiner Erfahrung nach ist es nach dem anfänglichen Befreiungsschlag, der mit diesem Label und der Erkenntnis “Moment mal, ich bin nicht alleine und das ist normal” einhergeht, jedoch auch hilfreich, dieses nach und nach loszulassen.
Ganz nach dem Motto:
Integrieren, statt plakatieren. Denn erst dann können wir die wahre Freiheit finden, die wir uns so sehr wünschen.
Abgrenzungen zu ADHS und Autismus, Hochsensibilität als Modeerscheinung?
Studien zeigen, dass Hochsensibilität in etwa gleich häufig bei Frauen und Männern vorkommt. Frauen sind jedoch eher bereit ihre Sensibilität zuzugeben, darüber zu sprechen und die eigene Persönlichkeitsentwicklung aktiv anzugehen. Daher habe ich bisher auch überwiegend weibliche Klientinnen gehabt. Hochsensible Männer berichten hingegen, dass sie sich häufig schwerer tun in der Gesellschaft ihre Hochsensibilität zuzugeben, sowie auszuleben, da hier leider immer noch, trotz dem Jahr 2024, eine Stigmatisierung herrscht.
15-20% sind hochsensibel. Diese Zahl basiert auf verschiedenen Studien und Forschungen, die weltweit durchgeführt wurden und haben sich daher durchgesetzt. Doch auch hier der Transparenz wegen: eine Vielzahl der Studien stammt noch immer von der Begründerin des Begriffs Hochsensibilität selbst, Elaine Aron.
Was häufig nicht beachtet wird, ist die Differenzierung zu ähnlich erscheinenden, jedoch anders zu „behandelnden“ / „handhabbaren“ Überschneidungsthemen!
Ebenso erfreut sich der Begriff momentan an Aktualität und fast schon „Beliebtheit“, aufgrund des langsam immer höher werdenden Bewusstseins und der Offenheit dafür, dass mentale Gesundheit jeden etwas angeht.
Deshalb passiert es auch ab und an, dass sich einige als hochsensibel identifizieren, die es gar nicht sind. Denn die Einschätzung hierzu ist und bleibt zum Großteil subjektiv, je nachdem in welchem momentanen Zustand man die Fragen der HSP-Fragebögen beantwortet, ebenso wie differenziert und reflektiert man sie einzuordnen weiß.
Daher schätzen viele heute praktizierende Coaches & Berater*Innen den prozentualen Anteil der Bevölkerung als wesentlich geringer ein!
Denn auf den ersten Blick gleich aussehend, jedoch komplett anderen Ursprungs, ist die sogenannte „Hypervigilanz“ = erhöhte Wachsamkeit. Diese wurde im Laufe des Lebens aufgrund einer traumatischen Erfahrung erworben und traumatisierte Menschen benötigen andere (therapeutische) Unterstützungsangebote.
Ebenso kann eine gewissen „Überforderung im Alltag“ auch andere Ursachen haben.
Menschen, welche aktuell mit einem akut überreizten Nervensystem zu kämpfen haben und sehr gestresst sind, weisen gleiche Themen auf wie die Hochsensiblen und siedeln sich daher auch immer wieder hier an.
Auch sie benötigen jedoch andere Unterstützungsangebote, da es hier gilt ein möglicherweise drohendes Burnout zu verhindern und den Stress zu reduzieren, statt zu lernen mit diesem Wesenszug umzugehen und ihn zu integrieren! Denn im Gegensatz zur Hochsensibilität kann ein überreiztes Nervensystem in den Ursprungszustand zurückversetzt werden.
Generell gesprochen kann man definitiv keine Einteilung der Bevölkerung in Hochsensibel und Nicht-Sensible vornehmen, vielmehr spricht man auch hier von einer Normalverteilung und einem Sensibilitäts-Spektrum. Die meisten befinden sich wie bei der Normalverteilung in der Mitte, einige sind besonders sensibel, bis hin zu außergewöhnlich- / hochsensibel, andere weniger sensibel bis hin zur Gefühlsblindheit (=Alexithymie).
Autismus (Entwicklungsstörung aus dem Autismus-Spektrum) und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) sind, ebenso wie die Hochsensibilität, eine „Abweichung“ des „Normalmaßes“, welches sich einfach durch die Mehrheit definiert, hier aber keinesfalls deskreditierend sein soll!
Beide Zustände können gewisse Überschneidungen in Bezug auf Empfindlichkeiten und Verarbeitungsmuster haben, was wichtig zu wissen ist (!), aber sie sind unterschiedliche Konzepte mit eigenen Charakteristika.
Im Gegensatz zur Hochsensibilität sind diese im ICD10 (Internationale Statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) verankert und können durch ein professionelles Verfahren diagnostiziert werden.
Das eine schließt das andere nicht aus:
Eine Person kann sowohl hochsensibel sein als auch im Autismus-Spektrum liegen, was zu einer einzigartigen Kombination von Empfindlichkeiten und Verarbeitungsstilen führen kann.
Somit haben wir schon wieder eine Gemeinsamkeit, wenn auch jeder anders für sich: Denn wir sind alle irgendwo Teil der wunderbar normal Andersartigen 😉
(Und ja das kann etwas wunderbar Positives sein! Zunächst einmal ist es aber einfach neutral zu betrachten, siehe „Licht- und Schattenseiten“ weiter unten)
Ich empfehle gerne sich mit allen drei etwas auseinanderzusetzen, um einen groben Überblick zu bekommen und oft bekommt man hier schon mit, was bei einem selbst und dem eigenen Leben eher zutreffen könnte. Denn nicht selten ist ein Bereich der Türöffner zu einem weiteren, welcher sich später als der eigene herauskristallisiert!
Das bestätigt wieder die manchmal kleinere, manchmal größere Schnittmenge mit Hochsensibilität und auch hier der Hinweis:
Unterscheidungen machen, wo es relevant und wichtig ist und weglassen, wo es unnötig und kleinlich wird.
Licht- und Schattenseiten
Wie vieles im Leben im Zeichen der Dualität steht, so kann auch die Hochsensibilität sowohl Stärken als auch Herausforderungen mit sich bringen. Das Verständnis und die Akzeptanz dieses Persönlichkeitsmerkmals kann HSPs helfen, ihre besonderen Eigenschaften besser zu nutzen und mit den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen.
Bewusstsein ist der erste Schritt. Für Viele ist die Erkenntnis der Hochsensibilität ein absoluter Befreiungsschlag! So viele Dinge im eigenen Leben ergeben rückblickend Sinn, Einzelerscheinungen bilden ein schlüssiges Gesamtbild und das bietet die Möglichkeit sich selbst in einem ganz neuen Licht kennenzulernen. Ein Perspektivwechsel der, je nach Person und Fokusausrichtung, natürlich individuell ausfällt.
Wenn es dir hilft, kannst du dieses Persönlichkeitsmerkmal erst mal neutral betrachten: es ist weder gut, noch schlecht - es hält für dich ganz klar sowohl positiv empfindbare, als auch negativ erlebbare Dinge bereit.
Wie so oft spielt hier die Selbstannahme, Selbstverständnis, Umgangsform damit, gezielte Einsatz- und Aufgabenbereiche, sowie Umgebungs- und Umfeld eine Rolle.
Denn Probleme ergeben sich vor allen Dingen immer dann, wenn die Passung nicht harmoniert – stimmt sie hingegen, so können reizoffen Menschen Erstaunliches leisten und erleben.
Positive und wunderschöne Seiten können z.B. das intensive Erleben und Berühren lassen durch Natur, Kunst, Geschmack oder Musik sein, die Fähigkeit kleinste Details wahrzunehmen und dank der Begeisterungsfähigkeit diese kleinen Dinge das eigene Leben in seiner wunderbaren Vielfalt bereichern zu lassen.
Auch Empathie und Mitgefühl sind wunderschöne Gaben, die, wenn man sie besitzt, die einem erlauben, tiefe Verbindungen zu Menschen einzugehen, andere, aber auch sich selbst zu fühlen und mit dieser Fähigkeit wesentlich reicher Beziehungen zu erleben (ob im Beruf oder privat). Viele Hochsensible ergreifen daher (unbewusst) einen Job des Mensch- oder Tier begleitet, da sie hier mit ihren Gaben wunderbar wirken können.
Aber auch Kreativität, eine gute Intuition und Anbindung, umfassendes Denken- und Erfassen von Informationen, dadurch generierten Weitblick, sowie die häufig gute Reflexionsfähigkeit und erhöhte Wahrnehmung können helfen, in manchen Bereichen ohne besonderen Kraftaufwand erfolgreich(er) durchs Leben zu gehen, aber auch die eigene Freizeit nuancenreicher zu gestalten.
Das Leben in dieser Tiefe erfahren zu KÖNNEN, ist eine Bereicherung auf vielen Ebenen und alles andere als selbstverständlich.
Herausfordernde Schattenseiten können z.B. die schnelle Möglichkeit der Reizüberflutung und Überstimulation durch die Reizoffenheit sein - das Maß ist schneller voll, daher ist die Belastungsfähigkeit manchmal in der Realität eine andere als in der Wunschhoffnung. Diese Tatsache korreliert oft mit dem Streben nach (persönlicher) Weiterentwicklung, dem Wunsch nach nährenden engen sozialen Beziehungen / Unternehmungen, aber auch dem Streben nach Perfektion und der hohen Selbstkritik.
Zwischen Wunsch und Realität des eigenen Energiehaushaltes herrscht häufig eine große Diskrepanz.
Auch können häufigere Absagen von Treffen, Rückzug und Angespanntheit in sozialen Gefügen zu Isolation und Einsamkeit führen. Zudem kommt oft das Unverständnis der Umwelt hinzu, da sie das Erleben als HSP nicht greifen können, was auch manchmal zu Konflikten führt.
Sowohl die große Reiz- als auch die emotionale Belastung (durch starke emotionale Reaktionen und große Empathie) können zu (emotionaler) Erschöpfung, einer erhöhten Verletzlichkeit, Frustration und zusätzlichem Stress führen. Hochsensible leiden häufiger an Erschöpfung, Burn-out, Depressionen und Overthinking.
Hochsensibel: Was nun tun?
Ich hoffe sehr, ich konnte dir mit diesem Artikel ein wenig mehr Einblick in das weite Feld der Hochsensibilität geben. Er ist keinesfalls vollständig und viele Dinge sind nur angerissen worden, diese noch weiter hier auszuführen würde allerdings wirklich den Rahmen sprengen (ich neige schon zu Weitschweifigkeit wie du siehst, kurz fassen konnte ich schon als Kind nicht, meine Aufsätze waren stets zu „blumig“ geschrieben – heute weiß ich warum und nutze diese Fähigkeit für meine selbst geschriebenen Meditationsreisen, da haben wir es wieder: es kommt eben auf das Einsatzgebiet und die Betrachtungsweise an 😉)
Ich liebe meine Hochsensibilität und würde sie (mittlerweile) nicht mehr eintauschen wollen!
Auch, wenn sie mich an anderer Stelle natürlich Nerven kostet – aber das tun andere Wesenszüge ebenso 😉
Erkenne DEINE wunderbare Einzigartigkeit und lerne sie (für dich) zu nutzen!
Wenn du dir bei der Hochsensibilität Unterstützung wünschst, meld dich gerne bei mir und wir schauen uns in einem kostenfreien Kennenlerngespräch an, wie ich dir diese vielleicht bieten kann.
Ich wünsche dir Alles Liebe!
Deine Jessy
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